Broken-Heart-Syndrom

Von Lukas Schmidt |

Als Broken-Heart-Syndrom bezeichnet man eine durch emotionalen Stress verursachte Herzmuskelerkrankung. Diese wird oft auch nach der deutschen Übersetzung „Gebrochenes-Herz-Syndrom" benannt und hat Ähnlichkeiten mit einem Herzinfarkt. Worum es sich genau bei dieser Erkrankung handelt und wie man sie therapieren kann, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Wer ist betroffen?

Das Broken-Heart-Syndrome ist eine relativ seltene Erkrankung, die erstmals in den 90er-Jahren diagnostiziert worden ist. Grundsätzlich gibt es relativ wenige Daten, weswegen eine Analyse der Verteilung und Häufigkeit sehr schwierig ist.

Generell gesehen, ist das Broken-Heart-Syndrom also sehr selten und nur ein relativ kleiner Personenkreis wird damit diagnostiziert. Häufig geschieht dies im Krankenhaus, nachdem die Symptome, mit denen eines Herzinfarkts verwechselt worden sind. Studien zeigen jedoch, dass Frauen sehr viel anfälliger für die Krankheit sind als Männer. Rund 7% aller Frauen, die wegen eines vermeintlichen Herzinfarkts zur Notaufnahme gehen, leiden an der Erkrankung.

Eine weitere Studie weist zudem darauf hin, dass Krebs-Patienten ebenfalls einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, da diese bei Untersuchungen wesentlich häufiger das Broken-Heart-Syndrom aufgewiesen haben. Aus diesem Grund kann die Erkrankung auch ein Hinweis auf ein möglicherweise größeres Krebsrisiko sein, weswegen eine allgemeines Krebsvorsorge essenziell ist.

Ursachen

Es gibt viele unterschiedliche Faktoren, die das Broken-Heart-Syndrom auslösen können. Hier sind die wichtigsten im Überblick.

Emotionale Belastung

Häufig wird das Broken-Heart-Syndrom durch schwere emotionale Belastung verursacht. Diese kann durch diverse Ereignisse, sowie den Tod eines geliebten Menschen oder Probleme in einer Beziehung ausgelöst werden. Stress ist ebenfalls eine mögliche Ursache; selbst positiver Stress wie zum Beispiel ein Geburtstag oder eine Hochzeit. Der Einfluss, den diese Ereignisse haben können, hängt sowohl von deren Schwere als auch von der persönlichen Verfassung des Patienten ab.

Traumatische Erlebnisse

Nicht nur emotionale Belastungen, sondern auch traumatische Ereignisse können das Broken-Heart-Syndrom verursachen. Hierzu zählen zum Beispiel das Erleben von Katastrophen (sowie Krieg oder Naturkatastrophen), Gewaltverbrechen oder andere Ereignisse, die eine langanhaltende psychische Wirkung haben.

Medizinische Perspektive

Die genauen medizinischen Hintergründe des Broken-Heart Syndroms sind noch nicht vollkommen geklärt. Experten vermuten jedoch, dass sowohl emotionale Belastung als auch traumatische Erlebnisse zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen führen. Diese Stresshormone greifen die Herzwand an, was dann zu einem Einstrom von Kalzium führt und in einer Verkrampfung des Herzmuskels resultiert.

In seltenen Fällen kann die Ausschüttung der Stresshormone auch durch andere Faktoren sowie zum Beispiel Operationen hervorgerufen werden. Das Verkrampfen des Herzmuskels führt zu einer Vielzahl von Symptomen, die im nächsten Abschnitt näher erläutert werden.

Symptome des Broken-Heart-Syndroms

Die Symptome des Broken-Heart-Syndroms sind denen eines Herzinfarkts sehr ähnlich, weswegen die beiden Erkrankungen häufig verwechselt werden. Die betroffene Person leidet zum Beispiel in den meisten Fällen an Atemnot.

Dazu kommt ein Engegefühl in der Brust sowie Herzrasen. Diese drei wichtigen Symptome werden zudem von starken Schmerzen im Brustbereich begleitet, die allerdings auch in andere Körperregionen ausstrahlen können. Diese Schmerzen sind oft so stark, dass die Person sich hinsetzen oder hinlegen muss. Weitere Symptome, die zeitgleich auftreten, sind Schweißausbrüche, Übelkeit und Erbrechen. Außerdem können normalerweise ein niedrigerer Blutdruck und erhöhter Puls festgestellt werden.

Jedoch sind die Beschwerden meist nicht nur auf das Herz beschränkt. Aufgrund der Funktionsstörung durch den verkrampften Herzmuskel sind nämlich oft auch Symptome zu spüren, die mit einer Herzschwäche assoziiert werden können. Zum Beispiel kann sich Blut in den Gefäßen stauen, was zu Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen sowie in anderen Körperregionen führen kann.

Zusätzlich kann der Verkrampfte Herzmuskel in manchen Fällen auch zu Herzrhythmusstörungen oder einem kardiogenen Schock führen. Obwohl es sich beim Broken-Heart-Syndrom nicht direkt um einen Herzinfarkt handelt, kann es trotzdem zu gefährlichen bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen, die unbedingt ausgeschlossen werden sollten.

Behandlung

Derzeit gibt es noch keine einheitliche Behandlungsmethode, mit der das Broken-Heart-Syndrom therapiert wird. Am wichtigsten sind daher Erste Hilfe und Beobachtung im Fall einer Diagnose. Komplikationen treten normalerweise in den Stunden nach den ursprünglichen Schmerzen auf und der Patient sollte deshalb im Krankenhaus überwacht werden. Bestimmte Medikamente können zudem dabei helfen, die Stresshormone zu neutralisieren und mögliche Herzkrankheiten zu behandeln.

Fazit

Alles in allem ist das Broken-Heart-Syndrom eine relativ seltene Erkrankung, die vorwiegend bei Frauen und Krebs-Patienten auftritt. Ausgelöst wird sie durch emotionale Belastung sowie traumatische Erlebnisse, die zur Ausschüttung von Stresshormonen führen. Die Symptome ähneln dabei sehr einem Herzinfarkt. Betroffene Personen sollten zur Überwachung ins Krankenhaus und bei Bedarf mit Medikamenten therapiert werden.