Die Periode nach der Geburt eines Kindes

Von Luise Meyer |

Es dauert oft eine Weile, bis die erste Periode nach der Geburt eines Kindes eintritt. Wie lange das genau ist, ist von Frau zu Frau unterschiedlich und hängt davon ab, ob eine Frau stillt. Die Periode kann bei nicht stillenden Frauen frühestens fünf Wochen nach der Geburt eintreten. Hier wollen wir die fünf häufigsten Fragen von Frauen bezüglich Periode nach der Geburt beantworten.

Was ist der Wochenfluss und wieso braucht es ihn?

Der Wochenfluss erschreckt manche Frauen. Er ist aber normal und ungefährlich. Er entsteht durch die Ablösung der Plazenta und der Eihäute und wird ausgelöst durch die Reduzierung von Östrogen und Progesteron. Mit der Wundheilung in der Gebärmutter werden Blut, kleine Blutgerinnsel und Schleimhautreste ausgeschieden. Am Anfang ist der Wochenfluss sehr stark, blutig und rot. Dann wird er geringer und gelblich bevor er farblos wird. Die Dauer des Wochenflusses ist variabel (zwischen zwei und sechs Wochen) und hängt davon ab, ob eine Frau stillte und ob es eine Vaginal- oder Kaiserschnitt-Geburt war. Somit kann die erste Periode nach der Geburt direkt auf den Wochenfluss folgen. Die Periode unterscheidet sich aber gut vom Wochenfluss, da sie viel Blut enthält und somit rot ist, während der Wochenfluss am Ende gelb/farblos erscheint.

Wann beginnt die erste Periode nach der Geburt?

Die erste Menstruation nach der Geburt tritt ein, wenn sich die Gebärmutter vollständig zurückgebildet hat. Wann das der Fall ist, ist individuell verschieden und hängt auch vom Stillverhalten der Frau ab. Wenn eine Frau stillt, wird das Hormon Prolaktin gebildet. Es hemmt die Eizellreifung und den Eisprung und fördert gleichzeitig die Milchbildung. Somit gilt, dass je länger ein Kind gestillt wird, desto später die erste Periode nach der Geburt eintritt. Eine nicht stillende Frau erwartet die erste Periode circa sechs bis acht Wochen nach der Geburt, während eine stillende Frau erst sechs bis zwölf Monate nach der Geburt die erste Regelblutung bekommt.

Wie kann sich die Periode nach der Geburt verändern?

Der Körper braucht nach der Geburt Zeit, sich zu erholen und fällt deshalb nicht sofort wieder in einen geregelten Zyklus zurück. Oft ist die erste Periode nach der Geburt intensiver, schmerzhafter und dauert länger. Erst circa ein halbes Jahr nach der ersten Periode kann man wieder einen regelmäßigen Zyklus erwarten. Abgesehen von der ersten Periode kann die Regelblutung nach der Geburt durchaus milder verlaufen bei Frauen, die sich vor der Geburt gewohnt waren, stärkere Krämpfe zu haben. Sollte die regelmäßige Periode nach der Geburt jedoch sehr stark und mit heftigen Schmerzen verbunden sein, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Welche Hygieneprodukte sollte man während der erster Perioden verwenden?

Falls die Periode während der ersten sechs Wochen nach der Geburt eintritt, sollten Frauen Menstruationstassen und Tampons vermeiden, da die Wunde in der Gebärmutter noch nicht verheilt ist und durch Bakterien infiziert werden könnte. Es wird empfohlen, in dieser Zeit auf Binden zurückzugreifen, die aus natürlichen Materialien bestehen, z. B. 100 % Bio-Baumwoll-Binden. Denn die Haut, die nach der Geburt sehr empfindlich ist, sollte nicht mit Plastik oder synthetischen Duftstoffen in Berührung kommen. Wenn der Wochenfluss versiegt, ist die Gebärmutter verheilt und Tampons können wieder benutzt werden. Nach einer vaginalen Geburt kann es jedoch sein, dass sich das Einführen des Tampons anders anfühlt oder schwieriger ist. Das ist normal und hat mit der veränderten Anatomie der Scheide nach der Geburt zu tun. Eventuell muss auch die Größe des Tampons angepasst werden. Falls die Verwendung von Tampons jedoch schmerzhaft ist, sollte ein Frauenarzt aufgesucht werden.

Muss man nach der Geburt und vor der ersten Periode verhüten?

Ja, das muss man. Denn der Eisprung findet zwei Wochen vor der ersten Periode, meist unbemerkt, statt. Obwohl während dem Stillen Prolaktin ausgeschüttet wird, das den Eisprung hemmt, ist weder das Stillen noch eine ausbleibende Periode ein sicheres Verhütungsmittel. Da der früheste Eisprung drei Wochen nach der Geburt erfolgen kann, sollten Paare spätestens einen Monat nach der Geburt verhüten. Nicht stillende Mütter können auf die gewohnten Verhütungsmittel zurückgreifen wie Pille, Kondome oder Spirale. Stillende Mütter sollten jedoch darauf achten, dass sie nur Verhütungsmittel benutzen, die weder die eigene Gesundheit noch die des Babys oder die Qualität und Quantität der Milch beeinträchtigen. Es bieten sich die Minipille, Kondome oder die Spirale an. Die Spirale kann jedoch erst eingesetzt werden, nachdem sich die Gebärmutter vollständig zurückgebildet hat, also circa sechs Wochen nach der Geburt. Der Frauenarzt kann eine Mutter umfassend über geeignete Verhütungsmittel informieren.