Notfall: Wasser im Ohr

Von Monika Roth |

Sehr viele Menschen haben mit Wasser im Ohr zu kämpfen. Vor allem im Sommer, wenn wieder Badezeit ist, kommt es häufiger zu Vorfällen, bei denen das Wasser nicht richtig aus den Ohren abfließen kann. Ein perfekter Nährboden für Bakterien, welche eine schlimme Infektion hervorrufen können.

Wie bekommt man Wasser aus dem Ohr?

Es gibt dutzende Methoden, um Wasser wieder aus dem Gehörgang zu entfernen. Manche davon sind allerdings sehr viel ungeeigneter als andere.

1. Vorsicht mit Wattestäbchen

Wattestäbchen sind zum Beispiel eine allseits beliebte Lösung, um nicht nur Wasser, sondern alle Formen von Verschmutzungen aus den Ohren loszuwerden. Dabei werden die geliebten Wattestäbchen von den meisten Hals-Nasen-Ohren Ärzten regelrecht verachtet. Die Watte selbst stellt nämlich ein potentielles Risiko für ein gesundes Ohr dar. Nicht nur, dass man sich selbst verletzen könnte, wenn man zu grob ins Ohr „stochert", es passiert sogar oft genug, dass Reste der Watte im Ohrenkanal zurückbleiben. Dies kann ebenfalls Entzündungen verursachen.

2. Spitze Gegestände sind ein absolutes No-Go

Ein absolutes No-Go sind zudem Bleistifte, Büroklammern, Zahnstocher oder jegliche andere Alternative zu spitzen Gegenständen. Die Gefahr, sich dauerhaft ernsthaft zu verletzen, ist hier einfach zu groß. Das menschliche Gehör ist ein hochkomplexes Konstrukt mit vielen Windungen. Allein deshalb sollte schon darauf verzichtet werden, mit irgendwelchen spitzen Gegenständen ins Ohr einzudringen. All diese Windungen im Ohr sind eben auch der Grund dafür, dass es oft gar nicht so einfach ist, Wasser wieder aus dem Ohr zu bekommen.

3. Kopfschütteln und Sprünge helfen

Wer tatsächlich mit Wasser im Ohr zu kämpfen hat, sollte es zunächst mit Kopfschütteln probieren. Meistens reicht das schon vollkommen aus, um den „Störenfried" zu beseitigen. In Kombination mit ein paar Sprüngen wirkt diese Methode wahre Wunder und es besteht keine Wahrscheinlichkeit, den Gehörgang zu beschädigen.

4. Trockenes Handtuch

Geht das Wasser im Ohr noch immer nicht raus, kann man auch zu einem trockenen Handtuch greifen und vorsichtig versuchen, das Wasser damit aufzusaugen. Das Ohr wird hierbei quasi trockengewischt.

5. Bewegen Sie Ihr Geischt

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sein Gesicht zu bewegen. Hört sich erstmal komisch an, gemeint ist aber, dass bei Bewegungen wie etwa Gähnen oder Kauen auch die Gehörgänge bewegt werden. Das Wasser kann dadurch zum Abfließen angeregt werden.

6. Föhnen Sie Ihr Ohr

Bevor man professionelle Hilfe in Erwägung zieht, gibt es noch eine weitere Methode, welche sich ebenfalls als wirksam herausgestellt hat. Mit einem Föhn auf niedriger Stufe ins Ohr hineinblasen. Die Luft, die aus dem Föhn strömt, kommt besser in jeden Winkel des Ohrenkanals, als es jedes trockene Handtuch jemals könnte. Das Wasser im Ohr kann durch die trockene und warme Luft verdunsten, sodass es kein Problem mehr darstellt.

7. Der Besuch beim Arzt

Sollten all die oben genannten Vorschläge nicht von Wirkung gewesen sein, führt das Problem mit dem Wasser im Ohr meistens zu Infektionen. Dafür sind in den meisten Fällen Bakterien verantwortlich, denn die feuchte Umgebung im Gehörgang bietet ihnen den idealen Lebensraum.

Spätestens wenn das betroffene Ohr anfängt zu schmerzen, ist es Zeit, einen Arzt bzw. einen Facharzt aufzusuchen. Dieser verschreibt, neben Ohrentropfen, in den meisten Fällen auch Schmerzmittel, da diese eine entzündungshemmende Wirkung mit sich bringen.

Generell lässt sich sagen, dass es immer eine gute Entscheidung ist, dem Arzt einen Besuch abzustatten, wenn man sich unsicher über den Zustand seiner Ohren ist.

Wie man richtig vorbeugt?

Schon durch einfachste Mittel kann man das Eindringen des Wassers ins Ohr verhindern. Viele Apotheken bieten z.B. Ohrenstöpsel aus Silikon an, welche sich leicht verformen und sich so dem Gehörgang anpassen. Ein bewährtes Mittel ist übrigens auch, eine Mischung aus Glycerin und Alkohol vor dem Baden/Tauchen ins Ohr zu tropfen. Dies schützt den pH-Wert der Haut und desinfiziert gleichzeitig, durch den enthaltenen Alkohol, den Gehörgang.

Zusammenfassend stellt sich also heraus, dass es zahlreiche Methoden gibt, um lästiges Wasser im Ohr loszuwerden und darum auch bestimmt nicht auf den Badespaß verzichtet werden muss.