Schwellung haben in dem Gesicht – wieso und was tun?

Von Monika Roth |

Pralle Lippen und Schwellungen um die Augen sind nur ein paar der Symptome, die beim morgendlichen Blick in den Spiegel Erschrecken hervorrufen können. Ödeme im Gesicht sind aber keine Seltenheit und können durch eine Vielzahl von Faktoren hervorgerufen werden. Wir zeigen Ihnen, welche Ursachen dahinter stecken könnten und wie Sie sie behandeln.

Ursachen und Symptome von Schwellungen im Gesicht

Eine Schwellung kann durch eine Vielzahl von Krankheiten oder anderen Ursachen ausgelöst werden.

  • Anigoödeme sind die wohl häufigsten Gründe für Schwellungen im Gesicht. Diese sind Reaktionen des Körpers, zum Beispiel auf Medikamente, Lebensmittel, Pollen und Tierhaare. Grund hierfür können Allergien sein. Auch ein C1-Inhibitor-Mangel kann jedoch ein Anigoödem auslösen. Die Symptome dieser Erkrankung sind schnell und schmerzlos anschwellende Augenlider und Lippen. In manchen Fällen kann zusätzlich auch die Zunge betroffen sein. Oft ist ein Anigoödem aber nur eine Begleiterscheinung anderer Krankheiten wie Nesselsucht und sollte deshalb durchaus ernst genommen werden.

  • Infektionen können ebenfalls Schwellungen verursachen. Eine Infektion im Gesichtsbereich macht sich oft durch dicke Backen oder anderweitige Schwellungen bemerkbar. Häufige Gründe sind zum Beispiel Entzündungen an den Zähnen oder auch im Zahnfleisch. Allerdings kann auch Karies Ödeme verursachen.

  • Entzündungen der Speicheldrüse können ebenso Ödeme im Gesicht hervorrufen. Diese kann durch Bakterien oder Viren verursacht werden und ist besonders zwischen einem Alter von 20-50 Jahren nicht untypisch. Allerdings können auch Kinder, in der Form von Mumps, betroffen sein. Neben einer einseitigen (bakterielle Entzündung) oder beidseitigen (virale Entzündung) Schwellung sind außerdem Symptome wie Druckschmerzen und in manchen Fällen sogar Eiterungen im Mundraum zu erwarten.

Abgesehen von den hier genannten Ursachen, gibt es zudem noch eine Reihe weiterer möglicher Gründe für eine solche Schwellung.

  • Schlafmangel kann zum Beispiel in einer Beeinträchtigung der Lymphe resultieren, was den Wasserfluss durch das Gefäß einschränkt. Dies ruft die üblichen Tränensäcke unter den Augen hervor. Diese Art von Gesichtsschwellung ist jedoch nicht bedenklich.
  • Drogen und Alkoholmissbrauch können ebenfalls Ödeme hervorrufen. Dies ist als eine Reaktion des Körpers auf die chemischen Substanzen zu interpretieren. Schwellungen im Gesicht, die hierdurch hervorgerufen werden, fallen durch eine veränderte Struktur sowie eine Rötung der Haut auf. Nierenerkrankungen können auch für Schwellungen im Gesicht verantwortlich sein. Anders als bei einer allergischen Reaktion, rötet sich die Haut jedoch nicht.

Zuletzt können auch noch Gewalteinwirkungen und Operationen Grund für Ödeme im Gesicht sein. Ein Schlag in den Gesichtsbereich lässt zum Beispiel Blutgefäße platzen und ruft so Schwellungen hervor. Auch nach manchen Behandlungen, zum Beispiel beim Zahnarzt, sind Schwellungen im Gesicht normal und verschwinden normalerweise nach wenigen Tagen.

Wie kann ich Schwellungen im Gesicht behandeln?

Es gibt viele Wege, Ödeme im Gesicht selber zu therapieren. Die wohl bekannteste und in den meisten Fällen auch effektivste Methode ist das Kühlen der betroffenen Stelle . Hierzu können Sie entweder Eiswürfel in einem Handtuch oder einen speziellen Eisbeutel (Cool-Pack) benutzen. Diesen sollten Sie etwa zehn Minuten auf die Schwellung halten. Das Ganze kann am Tag mehrere Male wiederholt werden. Das Kühlen bewirkt, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und dadurch die Entzündungen und Schwellungen lindern. Gegebenenfalls können Sie auch eiskaltes Wasser benutzen, um die Ödeme zu kühlen.

Eine weitere Methode, einer Schwellung entgegenzuwirken, ist den Kopf zu erhöhen . Hierzu hilft es tagsüber aufrecht zu sitzen. Nachts können Sie mithilfe von zusätzlichen Kissen Ihren Kopf höher legen. Dies verhindert, dass sich Flüssigkeit ansammelt und somit Ödemen vorgebeugt werden.

Oft hilft es auch, einfach Geduld zu haben. Die meisten Schwellungen im Gesicht gehen nach wenigen Tagen von alleine weg . Dies gilt besonders für Ödeme, die im Zusammenhang mit Allergien oder leichten Verletzungen stehen. Bleiben die Schwellungen jedoch länger bestehen, sollten Sie es mit anderen Therapien versuchen bzw. einen Arzt aufsuchen.

Zudem können Sie auch einige Hausmittel ausprobieren , die sich als effektiv gegen Schwellungen im Gesicht erweisen können. Gegen Tränensäcke können Sie zum Beispiel Schwarztee-Beutel ausprobieren. Hierzu die Teebeutel mit kochenden Wasser überschütten, dieses anschließend herausdrücken und im Kühlschrank für mehrere Stunden kühlen (idealerweise über Nacht). Am nächsten Morgen die Teebeutel dann für einige Minuten auf die Augen legen und einwirken lassen. Gegen schwerwiegendere Schwellungen kann hingegen eine Paste aus Kurkuma und Sandelholz helfen. Diese wirkt beruhigend und lindert die Ödeme im Gesicht.

Zuletzt können Sie auch mit einer Anpassung Ihrer Ernährung Schwellungen im Gesicht reduzieren. Sie sollten zum Beispiel weniger Speisesalz verwenden, da dieses das Potential für Flüssigkeitsansammlungen unter der Haut, unter anderem auch im Gesicht, erhöht.

Gesicht angeschwollen – Wann zum Arzt?

Auch wenn, wie bereits erwähnt, viele Schwellungen im Gesicht keine schwerwiegenden Hintergründe haben und mit richtiger Behandlung schnell von alleine verschwinden, gibt es bestimmte Symptome, bei denen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten. Wenn die Symptome zum Beispiel schlimmer werden, ist es ratsam, die Ödeme von einem Fachmann inspizieren zu lassen. Auch stärkere allergische Reaktionen, die zum Beispiel Schwellungen im Rachen oder Atembeschwerden verursachen, sollten Sie schnellstmöglich bei einem Therapeuten behandeln lassen. Ist eine plötzliche Schwellung in dem Gesicht auf ein bestimmtes Medikament zurückzuführen, sollten Sie dies zudem mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.